Heute möchten wir Ihnen die muslimischen Bestattungsriten vorstellen. Dem Glauben des Islam und seinen Riten nach beginnt die Bestattung schon vor dem eigentlichen Tod, sofern der Todesfall nicht unerwartet und plötzlich eintritt. Gemeinsam mit dem/der Sterbenden wird vor dessen Tod das islamische Glaubensbekenntnis gesprochen. Nach dem Tod wird der/die Verstorbene gewaschen. Die Waschung ist ein fester Bestandteil. In der Regel wird die Waschung eines verstorbenen Mannes von einem Imam durchgeführt, während sich bei verstorbenen Frauen weibliche Angehörige darum kümmern. Nach der Waschung wird der/die Verstorbene in ein weißes Leichentuch gehüllt, das Kefen genannt wird. Erst nach dem Totengebet und nach der Freisprechung des/der Verstorbenen von seinen Sünden ist die Beisetzung möglich. Feuerbestattungen sind dem islamischen Glauben nach nicht gestattet. Der Ritus sieht vor, dass Verstorbene schnellstmöglich und ohne einen Sarg, also lediglich in das Tuch gehüllt, beigesetzt werden. Das Gesicht des/der Verstorbenen wird gen Mekka ausgerichtet, zur sogenannten Kaaba blickend. Die Kaaba ist dem islamischen Glauben nach das "Haus Gottes" und somit das zentrale Heiligtum des Islam. Bevor das Grab verschlossen wird, werden Holzbretter über dem/der Verstorbenen angeordnet, und zwar so, dass sie die Form eines Daches ergeben. Das Verschließen des Grabes wird in der Regel von der Familie selbst übernommen. Ist in der Friedhofssatzung hier in Deutschland die Erdbestattung ohne einen Sarg gestattet, wird der Verstorbene nur in das Tuch gehüllt ins Grab gelegt. In Dortmund ist dies auf dem Hauptfriedhof möglich! Meist ist es aber so, dass die Familie eine Rücküberführung in das Heimatland und die dortige Bestattung wünscht. |